Trauung

 

"Es ist nicht gut, dass der Mensch alleine sei."  1. Mose 2,18

Bedeutung der Trauung

Zwei Menschen lieben sich. Sie haben gelernt, sich zu vertrauen und wollen auf Dauer zusammenbleiben - möglichst ein Leben lang. Bei der Hochzeit will das Brautpaar dieses Bekenntnis zueinander öffentlich feiern. Die standesamtliche Eheschließung ist oft ein schlichter formaler Akt. Vielen Paaren ist das zu wenig, sie wünschen sich eine festliche kirchliche Trauung.

Zwei Menschen sind froh, sich gefunden zu haben. Sie sind dankbar für die Liebe, die sie füreinander empfinden und sie sehen diese Liebe als ein Geschenk Gottes. In der kirchlichen Trauung wird diesen beiden Menschen zugesagt, dass sie der Segen Gottes in den vielen schönen Momenten, aber auch in schwierigen Zeiten der Ehe begleitet. Vieles wird sich im Verlauf einer Ehe ändern: Die Lebensumstände, die Gefühle füreinander und sogar diese zwei Menschen selbst.


Zwei Menschen zeigen mit einer kirchlichen Trauung die Bereitschaft, ein Leben lang zueinander gehören zu wollen. Mit dem gegenseitigen Versprechen bringen sie vor der Festgemeinde und vor Gott zum Ausdruck, was sie einander bedeuten. Diesem Miteinander gilt Gottes Verheißung für gute und schlechte Tage "bis dass der Tod euch scheidet".
Mit ihrem Versprechen verschließen die Brautleute nicht die Augen vor der Tatsache, dass Ehen scheitern können. Sie zeigen einander und der Gemeinde damit die Bereitschaft: Wir wollen uns wirklich in Liebe aufeinander einlassen und ernsthaft darum kümmern, dass unsere Liebe in allem Wandel wachsen und bestehen bleiben kann.

Vorbereitung der Trauung

Bitte melden Sie rechtzeitig, d.h. mehrere Monate vor dem geplanten Termin den Wunsch einer kirchlichen Trauung an. Mit dem Pfarrer/ der Pfarrerin vereinbaren Sie dann ein Vorbereitungsgespräch.

Sollte Braut oder Bräutigam schon einem verheiratet gewesen sein, handelt es sich also mit der geplanten Feier um eine Trauung Geschiedener, dann suchen Sie bitte vor Beginn aller Planungen das Gespräch mit ihrem Pfarrer/in. In der Evangelischen Kirche ist eine Trauung Geschiedener unter bestimmten Umständen möglich. Aber dies ist zu klären.

Vorbereitung des Hochzeitsgottesdienstes

Bitte beraten Sie gemeinsam im Vorfeld folgende Fragen:

  • Jeder „Schwellenübergang“ des Lebens, der kirchlich begleitet bzw. vollzogen wird, kennt in seinem Ritual ein Bibelwort. Angewandt auf die Trauung heißt das: Welches biblische Motto wollen Sie Ihrer Partnerschaft geben? Welchen gemeinsamen Trauspruch wollen Sie für die Trauung und das Leben danach auswählen? Sie finden Vorschläge unter pdfTrausprüche.
  • Welche Musik wollen Sie bei Ihrer Trauung haben?
  • Sollen Verwandte und Freunde im Gottesdienst beteiligt werden?
  • Welche Blumen wünschen Sie sich in der Kirche?

Das kirchliche Trauformular können Sie sich vorab vom Pfarramt zuschicken lassen und dann ausgefüllt zum Traugespräch mitbringen.

Die Gemeinde verlangt für Hochzeiten eine Gebühr von 150 Euro, bzw. 200 Euro für auswärtige Brautpaare.
 

Ökumenische Trauung

Heute verlangt weder die evangelische noch die katholische Seiten den Konfessionswechsel eines der Ehepartner. Eine ökumenische Trauung ist formal entweder eine evangelische Trauung mit katholischem Beistand oder eine katholische Trauung mit evangelischem Beistand. Die Trauung muss also kirchenrechtlich einer der Konfessionen zugeordnet sein. In der Regel ist das dann die Konfession, in deren Kirche die Trauung stattfindet - auch der Ablauf der Trauung folgt den konfessionellen Traditionen.

In den Vorbereitungen zur Trauung muss das Brautpaar mit beiden Pfarrern sprechen. Sollte die Trauung in einer evangelischen Kirche unter der Hauptverantwortung des evangelischen Geistlichen stattfinden, braucht der katholische Partner eine schriftliche Erlaubnis seines Pfarramtes (den Dispens).

Ablauf eines evangelischen Traugottesdienstes

  • Einzug in die Kirche
  • Begrüßung
  • Lied
  • Eingangsvotum
  • Eingangsgebet/Psalmgebet
  • Trautext und Predigt
  • Lied
  • Biblische Lesungen zu Partnerschaft und Ehe
  • Traufragen und - Bekenntnis
  • Ringtausch
  • (Musik)
  • Segnung des Brautpaares
  • Lied
  • Fürbittgebet
  • Vaterunser
  • Lied
  • Auszug aus der Kirche mit Musik

Trauungen von auswärtigen Brautpaaren

In unserem Gemeindebereich befinden sich 'Locations' und Gasthäuser, in denen gerne Hochzeiten gefeiert werden. Nachdem der Feierort ausgewählt wurde, suchen die Brautleute dann einen Ort für die kirchliche Trauung.

Die nächste evangelische Kirche zu Blumenthal oder Weilachmühle ist tatsächlich die Paul-Gerhardt Kirche in Aichach.

Sie können gerne in unserer Kirche heiraten, wenn es sich terminlich vereinbaren lässt.
Sollten Sie dazu „Ihren Pfarrer“/ „Ihre Pfarrerin“ mitbringen wollen, müssen wir das halt rechtzeitig absprechen, d.h. der Kollege/die Kollegin sollte sich bald mit uns in Verbindung setzen.

Manchmal erreichen uns Anfragen nach evangelischen Trauungen in katholischen Kirchen.

Nach Auskunft leitender katholischer Stellen sind evangelische Trauungen in katholischen Kirchen nicht möglich.

Trauungen im Grünen

„Mit Gottesdiensten im Freien habe ich im Laufe meines Berufslebens eher negative Erfahrungen gemacht, die mich veranlassen, diese Erfahrungen nicht zu wiederholen.

Es waren keine schlechten Veranstaltungen, die ich da in Burgruinen oder unter Obstbäumen geleitet habe, aber festlichen Trauungen waren es nicht. Sie waren auf eine erstaunliche Weise unnatürlich und nicht ganz locker, eher anstrengend und zäh wie Straßenmusik, die ich als Jugendlicher betrieben habe. Es fehlte die Atmosphäre eines tragenden und entlastenden Raumes.

Vielleicht lag es auch daran, dass Hochzeit und gemeinsames Leben zwar mit „Natur“, „Kraft“, „Leben“, „Charme“ usw. zu tun haben, aber nicht allein. Es geht auch um die jeweilige Geschichte der Menschen, um Glück und Enttäuschung, suchen, finden und erneut suchen. Es geht um Anfänge und Brüche, um Vertrauen und Vorsicht und vieles, was für einen selbst manchmal nicht so in der "Natur" liegt, sondern eher mit Kultur und christlichem Glauben zu tun hat.

Zu meinem „Hochzeitsbild“ gehören auch Glocken, die zu diesem festlichen Anlass läuten und die Nachricht vom Glück der Verliebten in alle Himmelsrichtungen tragen.

Auf die Hochzeitsglocken einer Kirche würde ich auch als Natur liebendes Hochzeitspaar nicht verzichten wollen.“

Pfarrerin Gabriele Buchholz