Stichwortverzeichnis und „Kirchenlatein“
Amen
Amen ist hebräisch und heißt „Ja, so soll es sein“.
Brot für die Welt
„Brot für die Welt“ ist die Hilfsorgansation der Evangelischen Kirche, die notleidenden Menschen in armen Regionen der Welt in Zusammenarbeit mit Partnern vor Ort Hilfe zur Selbsthilfe leistet. Die Sammlung für „Brot für die Welt“ beginnt jedes Jahr am 1. Advent und dauert über die Weihnachtstage.
Dekan
Eine Gruppe von Gemeinden (etwa 10) bilden ein Dekanat, das von einem Dekan/in geleitet wird. Unser Dekan heißt Stefan Blumtritt und arbeitet als Pfarrer in Gersthofen bei Augsburg. In anderen Landeskirchen sagen die Leute zu Dekan/in „“Superintendent/in“.
Diakon/Diakonin
Diakone und Diakoninnen arbeiten nach ihrer sechs jährigen theologisch-pädagogischen Ausbildung für die Bayerische Landeskirche (Kirchengemeinden, Jugendarbeit in der Gemeinde oder in Jugendwerken, Verwaltung) oder in der Diakonie (mit Menschen mit Behinderung, Flüchtlingen, verhaltensauffälligen Jugendlichen, im Kranken-, Alten- und Pflegeheim).
Unsere Gemeinde besitzt eine halbe Diakonenstelle.
Evangelium
Evangelium ist ein griechisches Wort und heißt: gute Nachricht. Evangelium wurde dann zur Bezeichnung der Schriftgattung, die das Leben Jesu durch die vier Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes beschrieben hat.
Halleluja
Halleluja ist ein hebräisches Wort und heißt: Gelobt sei Gott.
Introitus
Unter Introtius versteht man den Wechselgesang von Psalmtexten im ersten Teil des Gottesdienstes. Dieser Wechselgesang zwischen Kantor und Gemeinde wirkt bei vielen von außerhalb Bayerns zugereisten Menschen meist etwas „katholisch“ und fremd. Aber man gewöhnt sich daran. Die alttestamentlichen Psalmen (Gebete in der Bibel) waren schon immer ein Bestandteil des christlichen Gottesdienstes. Viele wurden von aller Anfang an (nach uns unbekannten Melodien) gesungen. Die musikalische Gestaltung der Psalmen kann unterschiedlich sein.
Kircheneintritt
Es mag verständliche und eher unverständliche Gründe geben, um aus der Kirche auszutreten, aber es gibt viele einleuchtende Argumente, wieder mit dazu zu gehören und dabei zu sein. Wenn Sie eintreten wollen, dann setzen Sie sich bitte mit ihrem zuständigen Pfarrer/in in Verbindung. Sie können auch im Pfarramt anrufen. Wir werden einen Gesprächstermin vereinbaren und anstehende Fragen klären. Dann legen wir miteinander einen Termin fest, an dem Sie nach dem Gottesdienst in einer kleinen Eintrittshandlung wieder in die Gemeinde aufgenommen werden. Wir freuen uns über jeden, der wieder zur Kirche gehören will.
Kirchenvorstand/ Presbyterium
Der Kirchenvorstand ist das Leitungsgremium der Gemeinde. Er entscheidet über die Verwendung von Geld und Räumen und wirkt maßgeblich bei Stellenbesetzungen haupt- und nebenamtlicher Mitarbeiter/innen mit. Er fördert das gottesdienstliche Leben, den gemeindlichen Dienst an Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Er sorgt sich um diakonische Aufgaben, die Vermittlung des christlichen Glaubens und die Integration neuer Gemeindeglieder. „Kirchenvorsteher/innen“ heißen in andern Landeskirchen „Presbyter/innen“.
Kirchgeld
In Bayern ist die Kirchensteuer um 1% geringer als sonst in der Bundesrepublik (8% anstelle von sonst 9%). Als Ausgleich für diese Lücke dürfen die bayrischen Gemeinden einmal im Jahr Kirchgeld erheben, das zu 100 % in der eigenen Gemeinde bleibt. Wie viel gegeben wird, legt jede/r anhand einer groben Erhebungsliste für sich selbst fest. Viele Gemeindeglieder überweisen neben dem regulären Kirchgeld noch eine Spende für die eigene Gemeinde, für die wir dann auch eine Spendenquittung ausstellen können. Viele Aktionen von Kirchenbus, Konfirmandenfahrt, Gemeindebrief bis Jugendzuschuss könnten wir uns ohne das Kirchgeld nicht leisten.
Klingelbeutel/Kollekte
Im Gottesdienst in Aichach wird zweimal Geld gesammelt (in Altomünster wird die eine Sammlung am Ende des Gottesdienstes geteilt). Die Sammlung nach der Predigt heißt „Klingelbeutel“ und kommt gänzlich der Ortsgemeinde zu gute.
Bei den Nachrichten für die Gemeinde (Abkündigungen) wird im Gottesdienst genannt und beworben, wofür das Geld verwendet wird, das die Gottesdienstbesucher beim hinaus gehen an der Kirchentür spenden.
Konfirmation
„Konfirmation“ heißt „Bestärkung“ und Bestätigung des Weges, den die Eltern damals in der Taufe des Kindes eingeschlagen und für richtig befunden haben. Im Konfirmationsalter ist der Jugendliche in der Lage, sich zunehmend selbst ein Bild vom christlichen Glauben zu machen und seinen Standort zu beziehen. Im Konfirmationsgottesdienst wird er/sie dann gefragt, ob er/sie in der christlichen Gemeinde bleiben, unter dem Herrn Jesus Christus leben und und im Vertrauen auf ihn wachsen will. Stimmt er dem zu, so ist er/sie ein vollwertiges Mitglieder der Gemeinde, kann an den Kirchenvorstandswahlen aktiv teilnehmen und besitzt die Befähigung zum Patenamt.
Lektoren/Lektorinnen
Diese ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen werden wie die Prädikanten/innen von der Kirchenleitung zur Leitung der Gottesdienste beauftragt, in denen sie vorgefertigte Lese-Predigten vortragen.
Liturgie
Die Liturgie ist das „Drehbuch des Gottesdienstes“. Sie nimmt wesentliche Elemente der Geschichte Gottes mit seinem Volk auf – wie es die Bibel beschreibt - und bietet dem Gottesdienstbesucher „Rollen“ an , sich in diesen Erfahrungen selbst wiederzufinden.
Die Liturgie des Hauptgottesdienstes in unserer Gemeinde unter “Liturgie Sonntagsgottesdienst“ näher beschrieben: Gottesdienstordnung
Paramente
Paramente nennt man die Altar- und Kanzeltücher, die in unterschiedlichen (liturgischen) Farben das Kirchenjahr begleiten. „Violett“ steht für die Fasten- und Vorbereitungszeit (Advent) vor den kirchlichen Hochfesten Weihnachten und Ostern, denen dann die Farbe „weiß“ zugeordnet ist. „Grün“ gehört zu den Zeiten nach den großen Festen, in denen 'Früchte' wachsen sollen aus dem, was geschehen ist. „Schwarz“ ist an allen Trauertagen zu sehen und „rot“ an Pfingsten und allen andern Sonntagen – wie z.B. Konfirmation – in denen es darum geht, seinen Standpunkt für den christlichen Glauben zu beziehen.
Unsere Paramente wurde von der Textilkünsterin Andrea Dresely / Pöttmes gestaltet und 2015 durch viele Privatspender/innen finanziert und angeschafft.
Pastor/in und Pfarrer/in
Was in nördlichen Regionen unserer Republik „Pastor/in“ heißt, wird in Bayern „Pfarrer/in“ genannt.
Paul Gerhardt
Paul Gerhardt, der Namensgeber für die Kirche in Aichach, war ein evangelischer Liederdichter in der Zeit des 30 jährigen Krieges (*1607 - + 1676). Er gilt als einer der bedeutendsten evangelischen Liedertexter des deutschsprachigen Raums. Mit seinen wunderbaren Dichtungen, von denen viele im evangelischen Gesangbuch abgedruckt sind, verstand er es in unübertroffener Weise, traurige und verzweifelte Menschen zu trösten und ihnen neue Zuversicht zu vermitteln. Wahrscheinlich gelang ihm dies deswegen so gut, weil Paul Gerhardt in seinem Leben auch viele bittere Schicksalsschläge zu verkraften hatte. Er musste an den Gräbern vieler seiner Kinder stehen. Aus dem Glaubensringen mit Gott und einem 'Dennoch des Vertrauens' gewann er die Kraft und Hoffnung, die seine Lieder widerspiegeln. Hatte Martin Luther den Glauben der Kirche in Liedform gefasst, so ist es Paul Gerhardt, der der Hoffnung des einzelnen angefochtenen Gläubigen eine sprachliche Gestalt gab.
Die Lieder: „Geh aus ein Herz und suche Freud“; „Du, meine Seele singe“; „Befiehl du deine Wege“; „Ich steh' an deiner Krippen hier“ u.a. – stammen von ihm
Prädikant/in
Prädikanten sind Absolventen einer speziellen theologischen Unterrichtung. Sie verfassen selbstständig eigene Predigten. Prädikanten/innen können aufgrund ihrer Lebens- und Berufserfahrungen, Gedanken in die Verkündigung einbringen, die die Verkündigung der Pfarrern/in gut ergänzen können. Ihr Dienst geschieht auf ehrenamtlicher Basis.
Regionalbischof/Bischof
Den Kirchengemeinden in Schwaben steht Regionalbischof Michael Grabow vor, der in Augsburg lebt und arbeitet. Der Landesbischof für die Evang. - Luth. Kirche in Bayern heißt Heinrich Bedford Strohm und wurde 2014 zum EKD-Ratsvorsitzenden gewählt. (EKD – Evangelische Kirche Deutschlands).